Der letzte kommunistische Diktator Polens, Wojciech Jaruzelski, hält es für möglich,
dass Islamisten hinter dem Papst-Attentat von 1981 standen. Das sagte der 87-Jährige
jetzt im Gespräch mit einer katholischen italienischen Monatszeitschrift. Ihm scheine
die „islamische Piste“ die „logischste“ zu sein, so Jaruzelski. Johannes Paul habe
nicht nur den Hass der Sowjetunion – damals Polens Verbündete – auf sich gezogen:
„Es gab damals auch schon einen radikalen Islam, der den Papst hasste und in ihm den
obersten Kreuzfahrer sah.“ Vielleicht sei es ja „kein Zufall“, dass der damalige Attentäter
Mehmet Ali Agca, „ein Türke und ein Moslem war, der schon vorher im Namen des Islam
mit dem Mord an Johannes Paul II. gedroht hatte“. Agca verletzte den aus Polen stammenden
Papst am 13. Mai 1981 durch mehrere Schüsse schwer; die genauen Hintermänner des Anschlags
sind bis heute nicht bekannt.